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Baden-Württemberg wird Vorreiter in Sachen Elektromobilität

Die Landesregierung von Baden-Württemberg hat die «Landesinitiative Elektromobilität II» verabschiedet. Mit rund 50 Millionen Euro soll die Elektromobilität im Land in den kommenden vier Jahren gefördert werden. «Wir stellen heute die Weichen für die Mobilität von morgen», so Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Schon 2012 wird Stuttgart mit 300 Elektro-Smarts starten.

Die Umweltvorteile der Elektromobilität sollen ausgeschöpft werden.

Schon Ende 2012 werden in Stuttgart 300 Elektroautos unterwegs sein. (c) Daimler AG

«Wir zeigen, was heute schon möglich ist. Und wir erforschen, demonstrieren und testen, was in Zukunft zu unserem Alltag gehören wird», erklärte Kretschmann die hochgesteckten Ziele der süddeutschen Landesregierung. Vorrangiges Ziel der neuen Initiative sei es, den praktischen Nutzen der Elektromobilität zu zeigen, dies im Alltag sichtbar und im wahrsten Sinne des Wortes «erfahrbar» zu machen. Nicht zuletzt auch aufgrund des mangelnden Interesses an einer umweltfreundlichen Fortbewegung mittels Elektromobilität sieht sich die Landesregierung im Zugzwang.

Um den mit der Landesinitiative Elektromobilität II gesteckten Zielen gerecht zu werden, sollen insbesondere Maßnahmen zur Forschungs- und Transferförderung umgesetzt werden. Auch die Beschaffung von Elektrofahrzeugen selbst, der Aufbau der notwendigen Infrastruktur, Stichwort «Ladestationen» sowie die Durchführung von aufmerksamkeitsstarken Demonstrationsprojekte im Ländlichen Raum sollen der Förderung der Elektromobilität dienen.

Kretschmanns Ziel: «Baden-Württemberg wird Schaufenster der Elektromobilität»

«Wir brauchen ,Elektromobilität zum Anfassen‘», betonte der Ministerpräsident. «Daher unterstützen wir mit der Landesinitiative die Bewerbung zur Förderausschreibung des Bundes für das ,Schaufenster Elektromobilität‘». Dieser Wettbewerb wird in Zukunft maximal fünf Regionen Deutschlands mit bis zu 180 Millionen Euro bei der Umsetzung der Elektromobilitäts-Ziele der Bundesregierung unterstützen.

Nur wenige Menschen seien bisher auf Elektrofahrzeuge umgestiegen. Dies sei nicht allein auf das eher geringe Angebot zurückzuführen. Es gebe noch immer Zweifel und Bedenken daran, dass die Elektromobilität die Fortbewegung der Zukunft ist. «Wer aber selbst schon Elektroauto gefahren oder mitgefahren ist, ist von der Technologie begeistert. Diese Begeisterung muss man an die Bürgerinnen und Bürger weitergeben», ergänzte die Ministerin im Staatsministerium, Silke Krebs.

Umweltvorteile der Elektromobilität voll ausschöpfen

Keine Abgase und ein niedriger Geräuschpegel seien die größten Vorteile, argumentiert Ministerin Krebs. Wichtig sei aber auch, dass der Strom zum Laden der Elektrofahrzeuge aus erneuerbaren Energie-Quellen komme, so Krebs weiter. Deshalb fördere das Land verschiedene Demonstrationsprojekte durch den Ausbau von Lade-Infrastruktur, die von allen Elektrofahrzeugen genutzt werden könne. Versorgt sollen die Ladestationen durch den heimischen Energieversorger ENBW, der Ökostrom für die Elektrofahrzeuge zur Verfügung stellen wird.

Besonders erwähnenswert sei das mit der Stuttgarter Elektromobilitäts-Kampagne verbundene Carsharingmodell «e-car2go». Krebs: «Durch die Förderung der entsprechenden Lade-Infrastruktur werden die Weichen gestellt, dass ab Herbst 2012 in Stuttgart 300 Smart fortwo electric drive zur Kurzzeitmiete angeboten werden können. In einer zweiten Phase sollen 2013 weitere 200 Fahrzeuge dazu kommen, dann ist auch eine Ausdehnung über das Stadtgebiet Stuttgart hinaus in die Region vorgesehen.» e-car2go ist ein in anderen Städten etabliertes Elektromobilitäts-Konzept der Daimler AG.

Unterstützung für kleine und mittelständische Betriebe

Gerade kleine und mittelständische Unternehmen sollen Hilfe vom Land erhalten, um die Elektromobilität in ihr Fuhrparkmanagement zu integrieren. Gedacht wird hierbei an gezielte Beratungsangebote und -gutscheine eingeführt werden. «Kleine und mittlere Betriebe spielen für die Wirtschaftskraft Baden-Württembergs eine herausragende Rolle. Gerade sie dürfen wir im schwierigen Technologiewandel nicht alleine lassen. Hier wollen wir Nutzen und Chancen für die Unternehmen aufzeigen und auch dazu beitragen, eventuelle Vorurteile abzubauen», unterstrich die Ministerin.

Standortkompetenzen weiter ausbauen

Ministerpräsident Kretschmann setzt sich für ökologische Mobilität ein.

«Baden-Württemberg als bedeutendes Automobil- und Forschungsland hat hier ein Alleinstellungsmerkmal, auf dem wir aufbauen können», Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Bündnis 90, die GRÜNEN, Foto (c) Landesmedienzentrum Baden-Württemberg

Neben der praktischen Anwendung müsse weiter sowohl Grundlagen-Forschung als auch anwendungsorientierte Forschung in Sachen Elektromobilität vorangetrieben werden, erklärte Krebs. «Mit den im Land angesiedelten Instituten, wie zum Beispiel dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT), dem Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW), den Universitäten Stuttgart und Ulm oder den Instituten der Fraunhofer-Gesell¬schaft, der Helmholtz-Gemeinschaft und der Max-Planck-Gesellschaft ist das Land hier bestens aufgestellt.» Denn, so Kretschmann weiter: «Baden-Württemberg als bedeutendes Automobil- und Forschungsland hat hier ein Alleinstellungsmerkmal, auf dem wir aufbauen können», so Ministerpräsident Kretschmann. Als zentrale Anlauf-, Beratungs- und Servicestelle bündele die e-mobil BW GmbH – die Landesagentur für Elektromobilität und Brennstoffzellentechnologie – mit viel Sachverstand und großem Engagement die verschiedenen Akteure der Elektromobilität.
Quelle: Staatsministerium Baden-Württemberg, Text: Jürgen Rösemeier