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Energetische Gebäudesanierung: Anreize zum Energiesparen.

Energetische Gebäudesanierung: Bundesregierung will Anreize zum Energiesparen geben.

Gebäudesanierung und Regierungspläne: Für Mieter teurer?

Die Bundesregierung will die energetische Gebäudesanierung drastisch anschieben. Die Koalition hat zur Förderung der energetischen Gebäudesanierung Pläne vorgelegt. Diese stoßen bei der Opposition nach wie vor auf Kritik. SPD, Grüne und Linke kritisieren insbesondere die Belastung für Mieter.

Energie sparen ist sinnvoll aus ökologischer, klimapolitischer und ökonomischer Sicht. Gerade nach dem beschlossenen Atomausstieg und der offensichtlichen Energie-Knappheit Doch die Opposition im Bundestag bemängelt, dass das Vorhaben der Bundesregierung dazu führe, «dass die Mieterinnen und Mieter die Dummen dieser Entwicklung sind», sagte SPD-Fraktionsvize Florian Pronold. Die Grünen sprachen sich zudem dafür aus, das Sanierungsprogramm auf jährlich mindestens zwei Milliarden Euro aufzustocken. Der Verband privater Bauherren und Organisationen, die die Energiewende unterstützen, sehen auch dies als zu wenig an für die energetische Gebäudesanierung. Für regenerative Heiztechniken, die (ökologische) Dämmung und weitere Energiespar-Maßnahmen bei der energetischen Gebäudesanierung müssten laut dieser Fachleute ein 5-Milliarden-Förderprogramm aufgelegt werden.

Der kommunalpolitische Sprecher der Unions-Fraktion, Peter Götz (CDU), erklärte hingegen, man wolle Mieter und Eigentümer nicht überfordern - aber auch nicht «überfördern». Anreize müssten zudem für Vermieter geschaffen werden und keine Zwangsmaßnahmen, die eventuell zur finanziellen Überforderung führten, sagte FDP-Mann Sebastian Körber.

Die schwarz-gelbe Koalition will das Programm zur energetischen Gebäudesanierung auf geplante 1,5 Milliarden Euro aufstocken. Zudem sollen künftig zehn Prozent der Investitionskosten von der Steuer absetzbar sein. Mieter sollen hingegen während der Sanierung drei Monate lang ihre Miete nicht mehr mindern dürfen. Hierzu plant die Bundesregierung eine Änderung des Mietrechts. Darüber hinaus können die Vermieter schon heute elf Prozent ihrer Investitionskosten auf die Jahresmiete aufschlagen.


Energetische Gebäudesanierung und regenerative  Heiztechniken.

Die energetische Gebäudesanierung beinhaltet auch den Umstieg auf sparsame, regenerative Heiztechniken.

Allerdings sieht die Deutsche Energie-Agentur, dena, auch Chancen in der energetischen Gebäudesanierung. Denn, energieeffizeint sanierte Gebäude können bis zu 75 Prozent der bisher benötigten Energie einsparen. Das wiederum würde selbst eine moderate Erhöhung der Mietkosten ausgleichen, denn die Einsparmöglichkeiten an der sogenannten 2. Miete, den Mietnebenkosten oder Betriebskosten könnten so deutlich gesenkt werden.

Aktuell, so der Mieterbund, betragen die Mietnebenkosten 2,19 Euro pro Quadratmeter und Monat. Die größten Positionen hierbei nehmen Heizung, Warmwasserbereitung und Wasserverbrauch, inklusive Abwasserkosten ein. Zusätzlich zu den Betriebskosten von Mietern kommen dann noch die Stromkosten hinzu. Sanierungsmaßnahmen könnten auch diese senken, je nachdem, ob z. B. Warmwasser oder Heizungen mit Strom betrieben würden oder Anschlüsse für die Waschmaschine an die Solarthermie-Anlage bestünden. Überhaupt ist der Einstieg ind ie Solarthermie heute mehr denn je attraktiv, denn die Solarthermie-Förderung steht 2011 so hoch wie nie

Auch kann heute bereits durch den Wechsel zu Ökostrom- und Ökogas-Anbieter bares Geld sparen. Denn schon heute sind hier Einsparungen von mehreren hundert Euro im Jahr möglich.

Quelle: Greenpeace, Deutscher Mieterbund, Text: Jürgen Rösemeier