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Campingausrüstung ist nicht gleich Campingausrüstung. Inzwischen gibt es auch im Outdoor-Bereich „grüne“ Produkte. Das heißt, in den Läden gibt es inzwischen Zelte, Schlafsäcke und Bekleidung, die ökologisch und sozial vertretbar hergestellt wurden. Foto: Thinkstock.de

Die öko Festivaltour

Mit dem guten Wetter startet die Festivalsaison. Musikfestivals haben allerdings den CO2-Fußabdruck einer Kleinstadt! Der größte Anteil kommt durch die An- und Abreise zustande, denn die Meisten sind mit dem Auto angereist. Aber das ist nicht alles. Nach drei Tagen Zelten ist die Wiese vollgemüllt. Auch die Campingausrüstung ist nicht umweltfreundlich. Aber es geht auch anders mit „sanftem“ Festival-Tourismus…

Transport:

Muss die Anreise tatsächlich mit dem Auto erfolgen? Weniger Treibhausgase verursacht die Anfahrt mit der Bahn. Doch zugegebenermaßen liegen Festivalstandorte oft außerhalb und sind mit den öffentlichen Verkehrsmitteln schwer zu erreichen. Vielleicht lohnt es sich daher, ein Fahrrad in die Bahn mitzunehmen. In die Fahrradtaschen passt die ganze Ausrüstung und man ist unabhängig unterwegs, wenn auch langsam. Wer dennoch nicht auf das Auto verzichten möchte, sollte es vollpacken. Ein PKW mit drei Insassen hat laut einer Studie des Ökoinstituts in etwa die gleiche CO2-Bilanz wie die Fahrt mit der Bahn. Wenn  vier Personen hineinpassen, umso besser.

Viele möchten auf die Vorteile des Autos einfach nicht verzichten. Es ist ein Lagerort für Wertsachen oder ein Zufluchtsort, wenn es doch mal regnet. Das Melt!-Festival weiß das und setzt mit der Green Music Initiative auf alternative Mobilitätskonzepte. 

Die Zelte aufschlagen:

Campingausrüstung ist nicht gleich Campingausrüstung. Inzwischen gibt es auch im Outdoor-Bereich „grüne“ Produkte. Das heißt, in den Läden gibt es inzwischen Zelte, Schlafsäcke und Bekleidung, die ökologisch und sozial vertretbar hergestellt wurden. Ein in dieser Branche  bekanntes Label ist „bluesign“. Bluesign garantiert bestimmte Standards für Umwelt-, Verbraucher- und Arbeitsschutz und berücksichtigt dabei die ganze textile Zulieferkette. Verschiedene Hersteller sind dabei, darunter North Face, Patagonia, Vaude und Jack Wolfskin. Das bedeutet aber nicht, dass alle Produkte zertifiziert sind. Nur für die Artikel, die das Label tragen, gelten die Standards.

Hier ein paar Beispiele:

Schlafsack:

Vaude Blue beech

Zelt:

Vaude Blue One 2P

Outdoorkleidung:

Pyua

Essen und Trinken muss sein:

Auch hier gilt natürlich das, was für Essen immer gilt: Nachhaltig ist das, was wenig verarbeitet, vorwiegend pflanzlich, regional und saisonal ist und möglichst unverpackt daherkommt. Dafür kann man selbst sorgen, wenn man im Vorfeld Einkaufen geht oder man muss die Essensstände genauer unter die Lupe nehmen. Teilweise gibt es bereits nachhaltiges Catering.

Wird das Essen eigens zubereitet, ist von Einweggeschirr abzuraten. Das macht nur unnötig Müll. Also lieber „richtiges“ Besteck und Teller mitnehmen…

Und die Getränke? Kommen sie in Flaschen oder Bechern? Hauptsache Mehrweg. So lässt sich eine Menge Müll sparen.

Die Konzerte:

Die Musikanlage verbraucht Strom und wenn die Veranstalter sich nicht explizit einem Nachhaltigkeitsziel verschrieben haben, dann sieht die CO2-Bilanz des Stromverbrauchs schlecht aus. Zum Glück sind ja eine Menge Konzertbesucher da, so fällt der individuelle Anteil an der CO2-Bilanz recht gering aus.

Nichtsdestotrotz gibt es Festivals, die einen neuen Weg einschlagen: Sie stellen eine eigene Photovoltaikanlage auf, sorgen für eine bessere Mülltrennung und geben Besuchern die Möglichkeit, ihr Handy durch Strampeln aufzuladen.

Die Toiletten und Duschen:

Wohin gelangt das Wasser? In die Kanalisation oder in die freie Natur? Biologisch abbaubare Seife zu benutzen, ist in jedem Falle sinnvoll. Oft sind sie universal verwendbar, zum Hände waschen, Geschirr spülen und Duschen. Ein paar Beispiele:

Ortec Travel Seife

Body Shop Earth lovers

Vaude bio Universalseife

Die Sonne und die Mücken:

Damit aus einem Open-Air-Sonnenbad kein Sonnenbrand wird, gilt es, sich mit Sonnencreme zu versorgen. Öko-Test empfiehlt Sonnencremes mit mineralischen statt chemischen Filterstoffen. Die gibt es hauptsächlich von Naturkosmetikherstellern. Empfehlenswert sind zum Beispiel:

- alverde Sun Sonnenmilch Schisandra des Drogeriemarktes dm

- Sante Sun Lotion Sensitive 

Und damit die Stechmücken nicht den Spaß verderben, gibt es auch Anti-Mücken-Sprays in nicht-chemischer Form. Bei „Aries Anti Mücken“  besteht die mückenabwehrende Duftkomposition aus natürlichen ätherischen Ölen.

Text: Danijela Milosevic