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Natürlich bauen und in einem Hobbit-Haus wie bei Herr der Ringe leben.

© www.simondale.net

Natürlich bauen

Leben wie die Hobbits ist Realität: Natürlich bauen in Wales

Natürlich bauen ist auch in Deutschland ein Trend, der immer mehr Fans findet. Sei es das Strohballen- oder Holzhaus und Möbel, die keine Allergene ausdampfen. Doch, das kostet Geld. Anders machte es ein Brite. Ein 32 Jähriger Familienvater nahm 3.000 Pfund, schnappte sich Hammer, Säge und Spaten und legte los. Das Ergebnis ist einzigartig.

Natürlich bauen und leben wie in einem Hobbit-Haus: Auch so kann ökologisch Bauen aussehen

 

  • Das Hausgerüst: Nicht ganz unüblich für Wales ist die Verwendung von heimischem Holz. Wenn auch selten die rohen Stämme. © www.simondale.net
  • Obwohl kein Zimmermann, machte Simon Dale nahezu alle Arbeiten alleine. © www.simondale.net
  • Der Plan des Hauses: Weniger professionell gezeichnet, aber mit cleveren Details. Das Hobbithaus ist ein Stück eingegraben, mit Stroh optimal isoliert, hat Photovoltaik und das Dach ist eine Art atmende Konstruktion mit Membrane und Erde. © www.simondale.
  • Fast fertig, der Blick nach außen. © www.simondale.net
  • Natürliche Baumaterialien wo man auch hinschaut. Und: Ein Garten sowie eine Art Wintergarten zum Beispiel für empfindliche Tomaten inklusive. © www.simondale.net
  • Asymetrie und Natürlichkeit wie hier bei dem Fenster zeichnen das Haus aus und verleihen einen gewissen Charme. © www.simondale.net
  • So wie hier. Liebevolle Details und Blumen aus dem eigenen Garten machen das Haus richtig heimelig. © www.simondale.net
  • Wie man sehen kann, ist das Hobbit-Haus offen und zweckmäßig konstruiert. Kein Problem bei einer jungen Familie und wenn man den Preis von nichteinmal 4.500 Euro bedenkt. © www.simondale.net.
  • Stimmung kommt auf mit der Lichterkette und dem heimeligen Kaminofen, der einzigen Heizquelle im Haus. Hier fehlte noch die Treppe nach oben. © www.simondale.net
  • The Balcony genannt, ist dies das Elternschlafzimmer mit Ausblick auf die kleine Küchenecke. Der Clou: Wird es kalt, ist direkt darunter der Kaminofen, der für knisternde Wärme sorgt. © www.simondale.net
  • Der Panoramablick gibt etwas Einsicht in die Konstruktion: Links geht es zum Balkon mit Ausgang auf die kleine Terrasse, hinter dem Ofen ist die Kinderecke, dahinter die Küchen- und Essecke. Ein Haus, das eigentlich alles Nötige hat... © www.simondale.net
  • Die klimaregulierende Dachbegrünung ist genauso eine gute Lösung, wie das teilweise Eingraben des Hauses, das romantisch im Mondenschein dasteht. © www.simondale.net
  • Simon Dale und seine junge Familie. Wer kann schon sagen, dass er mit 4.500 Euro in der Hand so ein einmaliges Schmuckstück als sein Zuhause ansehen kann, das im Winter... © www.simondale.net
  • ... besonders malerisch aussieht und einen fantastischen Blick in die unverbaute Natur bietet. Zumindest heißt es: Individueller und gleichzeitig nachhaltiger Bauen geht kaum! © www.simondale.net

Simon Dale nahm die Sache wahrhaftig in die Hand. Ein Loch graben, Stämme aus dem Wald, Strohballen als hervorragende Isolierung für Decke, Wand und Boden frisch vom Acker und natürlicher Lehm als atmungsaktiver, feuchteregulierender Wandputz – schon ist ein Haus fertig. Und es sieht aus wie ein frisch aus einem «Herr der Ringe»-Film entsprungenes Hobbit-Haus. Der Hausbesitzer und Familienvater wollte nicht nur dem Alltagsstress und wohl auch ein wenig der Zivilisation entfliehen, sondern auch den hohen Raten für ein Eigenheim.

Natürlich Bauen: Eigenarbeit war Trumpf

In etwa 1200 Arbeitsstunden und mit etwas Hilfe von Freunden und Familie entstand ein natürlich gebautes Eigenheim, das wie aus einer Filmkulisse entsprungen wirkt. Rohe, unbehauene Stämme aus dem Wald als Grundgerüst, Dach und für die Wände prägen so das halb eingegrabene Haus. Asymetrische Formen etwa von Fenstern geben dem Haus das gewisse Etwas, auch wenn sie vielleicht der Tatsache geschuldet sind, dass der stolze Eigenheimbesitzer kein Zimmermann ist. Natürlich bauen in Reinform?

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Mut zur Lücke oder einfach Enthusiasmus? Das ist der "Architektenplan" des Hauses. © www.simondale.net

Natürlich Bauen: Das Hobbit-Haus hat erstaunlich viel Komfort

Es gibt eine funktionale Komposttoilette, einen luftgekühlten Kühlschrank, Solar für das warme Wasser, den Strom unter anderem für Licht und Computer oder einen wohlige Wärme spendenden Holzofen. Letzterer heizt das offengebaute Haus ausreichend. Der Schnee im Winter, der auf dem Dach nicht zu schmelzen vermag zeigt, dass die Isolation einfach, effektiv und absolut natürlich ist, funktioniert.

Selbst ein Garten und eine Art schützender Wintergarten beispielsweise für Tomaten wurde nicht vergessen. So können Simon Dale, seine Frau und die beiden kleinen Kinder mit ein wenig Komfort, aber ohne großen Kostenaufwand, ein einfaches Leben im Eigenheim genießen. Brauchen wir heutzutage wirklich mehr?

Das Hobbit-Haus: Das Prinzip ist einfach, aber schon genial

Vielleicht ist dieses Hobbit-Haus nicht für jeden geeignet. Aber wer etwas mehr Geld in die Hand nimmt, das Haus größer und familiengerecht baut, vielleicht mehr Komfort integriert, wäre auf dem richtigen Weg. Denn beispielsweise ein teils eingegrabenes Haus benötigt schon von Natur aus weniger Energie. Der Kühlschrank wird nach dem Wärmepumpen-Prinzip betrieben und der nötige Strom ist auch da. Auch die Dämmung ist sehr vorteilhaft. Selbst deutsche Architekten machen sich die Strohballen-Isolation zu nutze.

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Die Athmosphäre ist rustikal, aber richtig gemütlich © www.simondale.net

Und: Dass das Projekt Anklang findet zeigt die Tatsache, dass die Familie auf ihrer Homepage die E-Mail-Funktion abgeschaltet hat. Es gebe so viele Begeisterte und Neugierige, dass der Hausherr die digitale Postflut nicht mehr bewältigen konnte… Weiterlesen…

Lust auf weitere sehr ungewöhnliche Bauprojekte? Ein Projekt in Mailand ist wohl das ungewöhnlichste Gebäude derzeit auf der Welt: Nachhaltig bauen: Der erste vertikale Wald der Welt.

Quelle: Daily Mail, Text: Jürgen Rösemeier