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Garten Tipps und Gartenarbeit im August

Einladend: Die Gartenbank im Augustgarten wird nun gerne für kleine Auszeiten vom Alltag besucht. Verblühten Lavendel vorher noch schneiden, dann blüht er vielleicht ein zweites Mal. (c) Thinkstockphotos

Garten(t-)räume und Erntezeit: Gartentipps für August

Der Gabentisch ist reich gedeckt und Blumen, Stauden und Rosen zeigen ihre ganze Schönheit. Es gibt viel zu ernten im August, doch auch schon an den Herbst sollte der Hobbygärtner im (Topf-)Garten rechtzeitig denken. Was vor dem Relaxen im grünen Reich zu tun ist - unsere Gartentipps für den August.

„Wenn man ein Gewächs Unkraut nennt, zeigt sich darin die ganze Anmaßung des Menschen“, Edmond Rostand. Tatsächlich heißt es korrekterweise Wildkraut und viele davon werden in der Naturmedizin genutzt, ob ihrer wertvollen Inhaltsstoffe.

Reich gefüllter Küchengarten

Im Küchengarten werden Hobbygärtner nun belohnt. Salate, Radieschen, Mangold, die ersten Tomaten und Auberginen, Gurken oder Zucchini, Rote Beete oder Knollenfenchel sind nun reif für die Ernte. Tomaten übrigens so reif wie möglich ernten, denn nur dann entwickeln sie das volle Aroma. August ist auch die Pflaumen- und Zwetschgenzeit. Wie Sie hieraus köstlichen Mus kochen, lesen Sie hier. Da heißt es zeitig nachsäen, denn viel gesundes Gemüse kann jetzt noch für die Herbsternte in die Erde. Radieschen, Pflücksalate oder Ruccola, Spinat, Feldsalat und der weniger bekannte Winterportulak können jetzt und bis September gesät werden. Auch Petersilie für den Wintervorrat. Stöbern Sie doch einfach mal in der Samenabteilung des Gartencenters nach neuen Ideen für die Aussaat.

Nicht nur ernten, sondern auch sammeln

Die einfachste Methode an Blumensamen zu kommen, ist nun durch Sammeln der Samen. Gerade jetzt, da viele Blüten verblüht sind und regelmäßig ausgeputzt werden sollten, um die Blühkraft zu steigern. Sobald Samen sichtbar sind, etwa beim blühfreudigen Schmuckkörbchen, Zinnien oder Löwenmäulchen, die Blüten abschneiden, trocknen lassen und die Samen beispielsweise in einer mit dem Namen der Blume beschrifteten Papiertüte aufheben.

Auch ideal ist es jetzt, Kräuter für den Wintervorrat zu trocknen und Überschüssiges wie Schnittlauch, Petersilie oder Dill einzufrieren. Tipp: Einen Eiswürfelbereiter mit gehackten Kräutern füllen, etwas Wasser darüber und in die Kühltruhe. Sind die Kräuterwürfel durchgefroren, dann einfach in einen Gefrierbeutel umfüllen und bei Bedarf portionsweise rausnehmen.

Garten Tipps und Gartenarbeit im August

Der Augustgarten ist eine Wonne für alle Blumenfans. Rechtzeitig Samen der Lieblingsblumen für nächstes Jahr sammeln! (c) Thinkstockphotos

Pflanzen vermehren

Rosmarin oder Buchs können nun auch vermehrt werden. Beim Rosmarin einfach 5, 6 Zentimeter lange Triebspitzen abschneiden, die unteren Blätter entfernen und in Anzuchterde setzen. Sogenannte Risslinge sind nun vom Buchs zur Vermehrung zu nehmen. Hierzu etwa 15 – 20 Zentimeter lange Triebe mit einem Ruck abreißen und ebenfalls in Anzuchterde setzen. Tipp der englischen BBC-Moderatorin und Gartenspezialistin Carol Klein: Die Steck- oder Risslinge am besten in kleine Tontöpfe und an deren Rand setzen, denn dann bekommen die jungen Triebe mehr Sauerstoff und wurzeln besser. Diese über Winter an einen hellen, nicht zu warmen Ort stellen und im kommenden Frühjahr einpflanzen.

Wässern, schneiden und düngen

In der sommerlichen Hitze benötigen insbesondere Topfpflanzen viel Wasser. Aber auch der Garten und die Rasenfläche rufen förmlich bei hohen Temperaturen nach dem überlebenswichtigen Nass. Besonders die einjährigen Dauerblüher wie Geranien und Co. sind jetzt um eine Düngergabe froh. Mehrjährige Pflanzen sollten nur noch bis Ende August gedüngt werden, ansonsten treiben sie zu stark aus und die jungen Pflanzenteile können im Winter erfrieren. Empfehlenswert ist flüssiger Bio-Dünger, der dem Gießwasser hinzugegeben wird.

Regelmäßig gelockerter Boden verhindert nicht nur das Wildkrautwachstum, sondern lässt die Erde das Wasser besser aufnehmen.

Zudem können Hecken nun nochmals gestutzt werden. Doch, Vorsicht. Ein vorheriger Blick in die Hecken und die Ausschau nach Vögeln kann manchmal nützlich sein. Auch bereits verblühter Lavendel kann bis knapp in die jungen Triebe geschnitten werden. In milderen Lagen kommt es meist zu einer erneuten Blüte.

Für einige ist jetzt Pflanzzeit

Für einige Pflanzen ist jetzt Pflanzzeit. Sollten Blumenbeete jetzt allenfalls noch im Schatten angelegt werden - die beste Pflanzzeit und Zeit zur Gartenanlage ist im Frühjahr, noch besser im Herbst -, so sollten Erdbeeren für eine erfolgreiche Ernte spätestens jetzt in die Beete. Auch Pfingstrosen oder einige Lilienarten können nun in die Erde und wachsen bei den spätsommerlichen Temperaturen optimal an. 

Text: Jürgen Rösemeier