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Umweltfreundlicher Asphalt aus Plastikmüll

Ein innovatives Verfahren macht Plastikmüll zum umweltfreundlichen Bestandteil eines neuen Straßenbelages. Viele Vorteile sprechen für diese Erfindung der Stadt Toronto. (c) Thinkstockphotos

Recycling

Gute Erfindung: Plastikmüll macht den Straßenbau umweltfreundlich

Vancouver ist auf dem Weg, bis 2020 die grünste Stadt der Welt zu werden. Hierfür legt sich  die Stadt mit einem 10-Punkte-Plan der das Leben in der Stadt einfach lebenswerter machen soll richtig ins Zeug. Hierbei wird auch auf Innovationen gesetzt, so wie auf einen ‚grünen‘ Asphalt, der viel Energie einspart und teilweise aus recyceltem Plastikmüll besteht. Innovativ.

Die Stadt Vancouver arbeitete intensiv mit der kanadischen Firma GreenMantra zusammen, ein Spezialist für Umwelttechnologien und Innovationen im Umweltsektor. GreenMantra nahm nun eine Herausforderung an, die schwer zu recycelnden Plastikmüll wie Wasserflaschen oder Plastiktüten ein zweites Leben verleihen. Sie landen durch ein innovatives Verfahren in Asphalt, der nun die Straßen der Stadt Vancouver mit neuem Belag versieht. „Dieser neue Straßenbelag ist gut für die Arbeiter und die Umwelt“, schwärmt der Technik-Verantwortliche der Stadt Toronto, Peter Judd.

 

Viele Vorteile sprechen für den Asphalt mit recyceltem Plastikmüll

Herkömmlicher Walz- oder Gussasphalt muss vor dem Auftrag auf 140 bis 160 Grad Celsius erhitzt werden. Die neue Erfindung von GreenMantra macht es nun möglich, dass die Temperatur auf bis zu 40 Grad Celsius gesenkt werden kann. Der Grund ist die Viskosität der aus dem Plastikmüll entstehenden wachsartigen Masse. Diese Erfindung macht den Asphalt letztlich auch noch bei 40 Grad so flüssig, dass er problemlos aufgetragen werden kann. Dies hat gleich mehrere Vorteile. „Dies bedeutet, dass wir mindestens 20 Prozent Treibstoff beim Erhitzen des Straßenbelags einsparen“, erklärt Peter Judd, was eine enorme Menge an klimaschädlichen Treibhausgasen – hauptsächlich CO2 - einspart, die Emissionen an der Mischanlage demnach deutlich reduziert.

Umweltfreundlicher Straßenbelag auch günstiger

Umweltfreundlicher Asphalt aus Plastikmüll

Die grünste Stadt der Welt will Toronto bis 2020 werden, auch mittels dem emissionsreduzierten Straßenbelag. (c) Thinkstockphotos

Peter Judd argumentiert, dass die neue Masse aus Recyclingmüll den neuen, nachhaltigeren Straßenbelag um lediglich ein bis drei Prozent verteuert. Alleine bei steigenden Spritpreisen aber eine mehr als gute Investition, die der Stadt langfristig einen hohen Geldbetrag einspart. Der Recycling-Wachs ersetzt zudem auf Gemüse basierendes Wachs.

Viel weniger Treibhausgase

Es wird geschätzt, dass im Jahr durch Instandhaltungsmaßnahmen alleine 300 Tonnen Treibhausgase weniger mit dem neuen Asphalt eingespart werden können. Nebenbei werden auch die Arbeiter deutlich weniger den Dämpfen und Aerosolen der Asphalt-Produktion ausgesetzt und kann der Anteil an hinzugefügtem, recyceltem Asphalt auch erhöht werden. Wie es Toronto bewerkstelligen will, die grünste Stadt der Welt zu werden: Der nachhaltige Aktionsplan.

Text: Jürgen Rösemeier