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Deutscher Nachhaltigkeitspreis ©Frank Fendler

©Frank Fendler

Was ist der Nachhaltigkeitspreis?

Interview mit Stefan Schulze-Hausmann zum Deutschen Nachhaltigkeitspreis: Nachhaltigkeit in den Fokus rücken

Auch im Jahr 2014 zeichnet der Deutsche Nachhaltigkeitspreis wieder Städte und Unternehmen für ihr nachhaltiges Engagement aus. ecowoman.de hat mit dem Initiator des Preises, Stefan Schulze-Hausmann, gesprochen.

ecowoman.de: Was ist der Nachhaltigkeitspreis?

Stefan Schulze-Hausmann: Der Nachhaltigkeitspreis ist eine Auszeichnung, die wir erfunden haben, um Nachhaltigkeits-Engagement in Deutschland zu stärken und zu fördern. Wir haben mit Unternehmen gestartet, weil wir davon überzeugt sind, dass es hier einen besonderen Hebel für Nachhaltigkeit gibt. Preise sind geeignet, den Wettbewerb auf ganz eigene Weise anzukurbeln. Sie inspirieren, sorgen für Emotionalität und liefern Impulse. Nachdem wir viele Jahre lang Unternehmen ausgezeichnet haben, wenden wir uns nun zum dritten Mal auch den Städten zu. Nachhaltigkeit entscheidet sich stark in Kommunen, da sie Rahmen setzen, fördern, aber natürlich auch behindern können. Und das dritte Feld, auf das wir zusätzlich seit zwei Jahren schauen, ist die Forschung. Auch dort findet sich immer vielfältigeres Engagement für Nachhaltigkeit.

Stefan Schulze-Hausmann © Büro Deutscher Nachhaltigkeitspreis

Stefan Schulze-Hausmann © Büro Deutscher Nachhaltigkeitspreis

Wer steht hinter dem Nachhaltigkeitspreis?

Die Idee kam 2007 auf und resultiert aus meiner Arbeit für das Wissenschaftsmagazin „nano“ und die Moderation des Deutschen Umweltpreises bei 3sat. Die Verleihung dieses „grünen“ Preises habe ich viele Jahre präsentiert. Nachhaltigkeit ist aber mehr. Soziales und Ökonomie in Einklang mit Umweltschutz zu bringen, wurde immer mehr diskutiert. Ich habe dann Partner für die Idee eines Preises für Engagement zur Nachhaltigkeit gesucht – und bin schnell beim Rat für Nachhaltige Entwicklung fündig geworden. Dem Generalsekretär Günther Bachmann gefiel die Idee. Seither unterstützt er uns mit Rat, Tat und seinen Netzwerken. Anschließend kamen weitere Partner aus Forschung, Politik und Wirtschaft an Bord, die das Projekt fördern.

Wie finanziert sich der Nachhaltigkeitspreis?

Wir finanzieren den Nachhaltigkeitspreis durch Förderungen zweier Ministerien (BMUB und BMBF), Partnerschaften zu Verbänden und Unternehmen sowie Sachleistungen.

Nach welchen Kriterien werden die Teilnehmer beim Nachhaltigkeitspreis bewertet?

Wir stellen in einem Onlinefragebogen diese Fragen: "Haben die Bewerber ihre Herausforderungen der Nachhaltigkeit erkannt?", "Welche Maßnahmen, Schritte und Strategien haben sie abgeleitet, um diesen Herausforderungen zu begegnen?", "Wie erfolgreich sind sie damit?" und "Wie ambitioniert sind ihre Ziele?"

Die Bewerber haben Gelegenheit, sich zu diesen Punkten detailliert zu äußern und auch Belegmaterialien beizufügen. 

Wer kann mitmachen?

Alle deutschen Kommunen und Unternehmen jeder Größe, die hier Produkte oder Dienstleistungen anbieten. Die Grenze bilden Startups, die es praktisch noch gar nicht gibt ...

Was müssen Interessierte einreichen?

Sie finden im Internet unter http://www.nachhaltigkeitspreis.de/ die Fragebögen. Sie sind benutzerfreundlich gestaltet und nicht zu umfangreich. Einreichungsschluss ist der 6. Juni 2014.

Wer bewertet die Einsendungen?

Es gibt zwei Fachjurys. Eine für den Unternehmenspreis – Prof. Klaus Töpfer ist dort zum siebten Mal dabei, wie auch Prof. Gesine Schwan – und eine für die Städte. Hier sind beispielsweise Julia Klöckner und Wolfgang Thierse vertreten. Wir haben bewusst Experten aus sehr unterschiedlichen Feldern eingeladen, die genau hinschauen und für kontroverse Diskussionen bei den Jurysitzungen sorgen.

Wann und wo findet die Preisverleihung statt?

Am 28. November diesen Jahres im Maritim Hotel in Düsseldorf findet die Preisverleihung im Rahmen unseres Kongresses statt, des Deutschen Nachhaltigkeitstages 2014, der sich mit den aktuellen Themen der Nachhaltigkeit befasst. Die Preise werden bei einer Abendveranstaltung vergeben, die wir bewusst öffentlichkeitswirksam gestalten und ein wenig an die Medienpreisverleihungen angelehnt haben. Wir erklären Nachhaltigkeit durch Erfolgsgeschichten und die Köpfe dahinter.

Was beeindruckt Sie an der Preisverleihung?

Die Stimmung im Raum. Spannung, Freude, aber auch Enttäuschung. Emotionale Momente und ein gewisser Gleichklang im Raum, bei all den unterschiedlichen Wegen zur Nachhaltigkeit, die die Gäste gehen. Das sind für das ganze Team des Deutschen Nachhaltigkeitspreises besonders schöne Erlebnisse.

Das Interview führte Peter Rensch.